(Nicht nur) Olympioniken wollen es warm: High-tech Sport- und Thermowäsche made by Mayer & Cie.

Die Winter-Olympiade ist in vollem Gange. (Echter) Schnee ist zwar Mangelware, knackig kalt ist es an den Sportstätten aber trotzdem. Neben Kniffen von Decke bis Kältepflaster ist warme, funktionale Unterwäsche für Sportler, Betreuer und Zuschauer ein Muss. Hergestellt wird die zumeist auf Rundstrickmaschinen.

„Bei den eisigen Temperaturen, von denen wir in der Olympia-Berichterstattung hören, finde ich persönlich Thermo-Unterwäsche naheliegend“, sagt Jürgen Müller. Er leitet beim Rundstrickmaschinenbauer Mayer & Cie. das Musterbüro. Seine Wäsche-Wahl kann auf verschiedene Arten auf einer Rundstrickmaschine hergestellt werden.

Thermowäsche extra-warm: Single, Plüsch und Feinripp machen’s möglich

Variante eins ist ein elastvollplattiertes Gestrick aus dickeren Garnen, beispielsweise Microfasern zwischen dtex 150/1 und 167/1, das Ganze in E28. Die Innenseite des Single-Jersey-Gestricks wird angeraut, für den Flauscheffekt. Rundstrickmaschinen, die der Mayer & Cie.-Fachmann dafür empfiehlt, sind die MV 4 3.2. II und S4-3.2. Aus der Relanit-Familie eignen sich die Relanit 3.2 S, die Relanit 3.2 HS sowie die Relanit 4.0 für die Herstellung warmer Thermowäsche.  

Flauschiges auf die Haut bringt auch Plüschware mit einem Kurzhenkel von 1,5 mm. Die MPU 1.6 strickt diese Ware in Teilungen von E22 bis E28. „Garn, das etwas zusammenschrumpft, eignet sich besonders gut für diesen Zweck“, erklärt Müller. „Das können Funktionsgarne aus Microfaser sein, die sind stets mehrfilamentig.“ Gängig ist außerdem ein Anteil von 10 Prozent Elastomergarnen. Optional können auch Silbergarne gegen unerwünschte Geruchsbildung eingestrickt werden.

Die dritte Alternative für rundgestrickte Thermowäsche ist innen angeraute Feinrippware. Die ist per se elastisch und kommt ohne Elastomer-Anteil aus. „Oft entscheiden sich Wäschehersteller für eine Mischung von 75 Prozent Baumwolle und 25 Prozent Polyester“, weiß Müller. „Auf der FV 2.0 oder der D4 2.2 kommt der Double-Jersey Stoff in E22 bis E24 fein raus.“

Sportunterwäsche, körperbetont und extra-atmungsaktiv: Bodymapping und feine Teilungen

Wer eine körperliche Betätigung mit hoher Intensität verfolgt, sprich schnell ins Schwitzen kommt, sollte als „first layer“ Wäsche aus feinem Single-Jersey tragen. Jürgen Müller: „Gute Ergebnisse lassen sich mit Polyester- und Polyamid-Garnen erzielen, kombiniert mit einem höherem Elastomeranteil von bis zu 18 Prozent.“ Gestrickt wird dabei in feinen Teilungen von E28 bis E44, beispielsweise auf einer MV 4-3.2 II oder einer S4-3.2 II. Dadurch entsteht der sogenannte Kompressionseffekt. Das bedeutet, dass die Gestricke besonders atmungsaktiv sowie leicht und angenehm zu tragen sind.

„Ein weiterer Trend im Bereich der Sportunterwäsche ist Bodymapping“, so Müller. Bodymapping trägt den verschiedenen Transpirationsbereichen des menschlichen Körpers Rechnung. Die entsprechenden Muster werden mittels doppelseitiger Plattierung hergestellt. Zudem erfordert Bodymapping größere Uniflächen am Rücken- oder Bauchbereich, sowie atmungsaktive Jacquardbereiche z. B. unter den Achseln oder an den Seiten des Shirts. Bodymapping- Strukturen verlangen außerdem nahezu ausnahmslos eine Elastplattierung. Das bedeutet, dass mit drei Garnen gestrickt werden muss: Grundgarn, Plattiergarn und Elastomergarn. „Die richtige Maschine für diese Aufgabe ist unsere MJ 3.2 E“, so Müller. „Allerdings dürfte auch diese Variante die Zuschauer vor Ort in China nicht warm genug halten …“