„Ich fühle mich hier zuhause“: Akbar Affandi von Nazer über die Zusammenarbeit mit Mayer & Cie.

Lieber Akbar, können Sie sich, Ihren Job und die Firma, für die Sie arbeiten, kurz vorstellen?

Sehr gerne: Ich bin Textil-Professor für Strickwaren Technologie und unterrichte an einer Textiluniversität in Karachi in Pakistan. Davor habe ich schon an anderen Universitäten gelehrt. Allerdings bin ich nur nebenberuflich Professor: In meinem „Alltagsberuf“ bin ich Technischer Verkäufer bei Nazer. Dort arbeite ich seit rund 15 Jahren. Die technischen Aspekte sind, neben den Kundenverhandlungen, mein Spezialgebiet: technische Anforderungen, technische Beratung und Beratung vor dem Kauf einer Maschine.

Bei Nazer in Karachi arbeiten 46 Personen. Neben Mayer & Cie. repräsentieren wir auch andere Firmen: Brückner, Stoll, Karl Mayer und Osthoff. Damit haben wir einen beachtlichen Marktanteil im Premiumsegment.

Wie lange arbeiten Sie schon in der Textilindustrie? 

Schon 30 Jahre, quasi mein ganzes Leben. Ich habe einen M.Sc. in Textiltechnik.

Wann kamen Sie das erste Mal mit Mayer & Cie. in Kontakt? Was war Ihre Meinung damals von den Mayer Maschinen?

1995 habe ich mein erstes Training bei Mayer & Cie gemacht. Damals ging es darum, Muster am Computer zu erstellen. Das war völlig neu für mich. Bisher hatten wir nämlich mit Mustertrommeln gearbeitet. Das waren die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung.

Außerdem erinnere ich mich an ein Fest in Pakistan, das ich mit Rainer Mayer gefeiert habe. Anlass war der Verkauf der ersten MCPE 2.4 in Südostasien. Auch von der OVJA 48 E haben wir viele verkauft. Das war während des Jacquard-Booms, da wollte jeder eine Mayer Maschine, weil die Technologie ein Alleinstellungsmerkmal war.

Heute sind Mayer-Maschinen wieder, immer noch, gefragt. Zwar kommt der Großteil der Rundstrickmaschinen in Pakistan heute aus Asien. Klar, der verbleibende Marktanteil ist klein, aber das Premiumsegment, das bleibt europäisch, da die Kunden realisieren, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt. Betrachtet man die Anwendungsseite, so sind Interlock- und Fleece-Stoffe populär. Daneben entwickelt sich der lockere Sportswear-Bereich in eine hochwertige Richtung.

Sie waren jetzt eine Woche bei Mayer & Cie., um sich schulen zu lassen. Was haben Sie gelernt?

In meiner Schulung ging es witzigerweise wieder um Musterung, wie damals in den 90er Jahren. Heute läuft längst alles digital. Ich habe gelernt, mit der Design Software MDS1 zu arbeiten, um Matratzenbezugsstoffe, Spacer und Schuhoberstoffe herzustellen. Das ist wichtig, denn Schuhoberstoffe sind ein wichtiges Anwendungsfeld für Rundstrickware in Pakistan.

Auch Digitalisierung ist ein wichtiges Thema. Mayer hat hier viel getan. Die Entwicklungsabteilung arbeitet ohnehin sehr präzise und kundenorientiert. Es wird versucht, Kundenwünsche bestmöglich umzusetzen und Produkte hinsichtlich der Marktanforderungen weiterzuentwickeln. Wenn etwas nicht funktioniert, wird an einer Lösung gearbeitet.

Das ist ohnehin etwas, was mich stolz macht: Die Tatsache, ein Unternehmen vertreten zu dürfen, das sich beständig weiterentwickelt, nie stehen bleibt. Ich war sprachlos, wie viel sich zum Beispiel in der Produktion seit meinem letzten Besuch – okay, das war 2001 – verändert hat. Dazwischen liegen Welten!

Was mir am besten gefällt, ist der menschliche Aspekt: Ich fühle mich hier zuhause, als Mitglied eines Teams, als Familienmitglied.